Glaube und Wirtschaft
Wie einfach ist deine Sprache?
Immer mehr Manager und Führungskräfte von heute versuchen sich zu profilieren, indem sie zeigen, dass sie auch kompliziert sprechen können und der englischen Sprache mächtig sind. Sie wundern sich aber gleichzeitig, warum sie von ihren Mitarbeitern und Kunden nicht mehr wirklich verstanden werden.
Es ist nicht besonders attraktiv für andere Menschen, wenn jemand ständig zeigen muss, wie «international» er gepolt ist. Ein extremes Beispiel. Das Zitat soll von Hilmar Kopper, ehemaliger Vorstandssprecher der Deutschen Bank, ausgesprochen worden sein: «...Jeder muss im job permanently seine intangible assets mit high risk neu relaunchen und seine skills so posten, dass die benefits alle ratings sprengen, damit der cash-flow stimmt. Wichtig ist corporate-identitity, die mit perfect customizing und eye catchern jedes Jahr geupgedatet wird!»Klingt eindrucksvoll, aber bestimmt nicht für Menschen in deutschsprechenden Landen. Kunden wollen eine einfache Sprache. Jeder Werbefachmann wird das bestätigen. Wenn wir die Herzen der Menschen erreichen möchten, müssen wir lernen einfach zu formulieren.
Ich hätte alle Voraussetzungen dazu, so wie oben zu sprechen. Über 30 Jahre in Amerika tätig und viele Jahre dort wohnhaft, würden mich dafür qualifizieren. Ich habe mich aber entschieden, einfach zu sprechen.
Als wir als Familie in den USA lebten, war ich auch einmal acht Monate lang jeden Mittwoch in einer «Kinder Kirche» der Lehrer für vier- bis fünfjährige Kinder. Da habe ich gelernt, einfach zu formulieren. Sonst wäre ich von diesen Kindern buchstäblich «ausgepfiffen» worden.
Wie einfach ist deine Sprache? Versteht man dich inhaltlich? Bringst du die Dinge auf den Punkt? Klar, einfach und deutlich? Es geht ja nicht darum zu zeigen, wie gescheit wir sind. Die Zukunft gehört jedenfalls jenen Menschen, die mit einfachen Worten die Herzen der Menschen erreichen.
Webseite:
Medienarchiv von Karl Pilsl
Begeisterung bewahren
Wer gibt – der bekommt
Autor: Karl Pilsl / Bearbeitung Bruno Graber
Quelle: Livenet.ch / Wirtschaftsrevolution