Zehn Gebote
«Exzellente Leitschnur für Unternehmer»
Diese Ansicht vertritt der Vorstandsvorsitzende des nordhessischen Unternehmens B. Braun Melsungen, Ludwig Georg Braun, in einem Interview im "Manager Magazins" (Hamburg).
„Man schadet sich selbst“
"Über allem steht die Regel: Du sollst so mit anderen umgehen, wie du wünschst, dass mit dir umgegangen wird", so Braun über den Einfluss der biblischen Zehn Gebote auf seine Unternehmsführung. Denn er sei der Meinung, dass "schwache Menschen", die sich an ihrem Unternehmen bereicherten, sich am Ende nur selbst schadeten. Wenn der Leiter eines Unternehmens "jemanden austrickst, hat er vielleicht eine Schlacht gewonnen, aber letztlich schädigt er sich selbst, weil er in Sorge leben muss, dass ihm schon bald Gleiches widerfährt".
Manager, die nach dem christlichen Glauben leben, haben nach Ansicht des 63-Jährigen eine "exzellente Leitschnur für unsere Gesellschaft". Sie verhielten sich nicht aufopfernder, aber so, wie man selbst gerne behandelt würde, sagt der engagierte Protestant, der seit 2001 auch Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ist.
"Der Chef als Vorbild"
Weil sich alle an ihrem "Chef" orientierten, sollte sich dieser zurückhaltend verhalten, auch in Bezug auf seine Lebensführung, wünscht sich Braun. Daher sei bei ihm Bescheidenheit angesagt. "Das, was man tut, muss zur Funktion und Arbeitsintensität passen."
Lernen aus dem Familienleben
"Besonders verantwortungsbewusst" verhielten sich nach Brauns Erfahrungen Unternehmer, die eigene Kinder haben und Verantwortung für eine Familie tragen. Doch Familie leiste nach seiner Meinung weitaus mehr: "Da wird von Anfang an der Grundstein dafür gelegt, dass man später wacher gegenüber dem ist, was um einen herum passiert. Man lernt, sich zu behaupten und Teil eines Teams zu sein." In Grossfamilien herrsche "völlige Transparenz und eine gewisse Selbstkontrolle", so Braun im "Manager Magazin", der selbst Vater von fünf Kindern ist.
Quellen: Manager Magazin/Pro/Kep