Arbeitsalltag untersucht

Vertrauen motiviert

Was bedeutet für Sie Vertrauen? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht, wenn Sie anderen vertraut haben? Schätzen Sie es, wenn man Ihnen vertraut?

Armin Falk, Wirtschaftswissenschaftler an der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, hat in einem Experiment mit 144 Schweizer Studenten die Auswirkungen von Vertrauen oder Misstrauen auf die Motivation im Arbeitsalltag untersucht.

Das Ergebnis ist klar, aber nicht wirklich überraschend: Wird einem Mitarbeiter von seinem Vorgesetzten Vertrauen entgegengebracht und Entscheidungsfreiheit eingeräumt, investiert der Mitarbeiter mehr und ist stärker motiviert. Bei Kontrolle und Misstrauen fährt der Mitarbeiter seinen Arbeitseinsatz bis auf das vorgeschriebene Maß herunter – ein ganz menschliches Verhalten. Vertrauen motiviert uns, auf unsere eigenen Möglichkeiten zu sehen und das Bestmögliche aus einer Situation herauszuholen. Kontrolle dagegen lässt uns auf die Grenzen starren, die der andere gesetzt hat und wir erfüllen diese zwangsweise.

Vertrauen ist ein urmenschliches Fundament, das unser Wachstum fördert von Kindesbeinen an. Gott ist der erste, der uns Menschen Vertrauen entgegengebracht hat, indem er uns seine schön geschaffene Erde anvertraut hat. Er erwartet, dass wir das Bestmögliche daraus machen. Wie gehen wir also mit unseren Kollegen um? Vertrauen wir darauf, dass sie das Bestmögliche erreichen? Schaffen wir durch dieses Vertrauen überhaupt erst die Voraussetzung, dass sie sich auf ihr Allerbestes konzentrieren können und dies mit voller Motivation umsetzen?

Unsere Welt wird ohne Vertrauen ärmer, kleiner und dunkler – doch jeder von uns kann täglich zu Helligkeit und mutiger Freiheit beitragen.


Autor: Ulrike Jooss
Quelle: Neues Leben

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