Leiterkonferenz der VFG

«Pastoren brauchen permanente Weiterbildung»

Wir brauchen 200 neue Leitungskräfte in den nächsten 10 Jahren. Mit dieser These konfrontierte Wilf Gasser, Förderer von Nachwuchskräften und Coach, die evangelischen Verbands- und Werksleiter in Bern. Er forderte dazu eine permanente Weiterbildung für Leader. Sonst könne der Pastorenberuf in der Sackgasse enden.

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Wilf Gasser (links) an der Leiterkonferenz der Freikirchen (VFG)
Wilf Gasser beobachtet bei jungen Pastoren eine gewisse Scheu, die Verantwortung als Leiter einer Gemeinde zu übernehmen. Viele würden viel lieber in einem Team statt als Einzelkämpfer arbeiten. Gasser sieht aber, dass in der Alltagsrealität nach wie vor Leute mit Führungsfähigkeiten gebraucht werden. Doch einige kommen dabei an ihre Grenzen. Wer aber aussteigen möchte, sei für eine Anstellung in der Wirtschaft oft schlecht vorbereitet, da die Erfahrungen als Pastor und Gemeindeleiter schwer zu vermitteln seien.

Kompetenzen ganzheitlich fördern

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Wilf Gasser
Wilf Gasser sprach sich daher für eine konsequente Weiterbildung der Pastoren aus, die nebst fachlichem Wissen auch Charakter und Spiritualität umfasse. Ein Ziel solcher Förderung müsse zum Beispiel sein, dass Leiter nach der Pensionierung in der Lage seien, sich in einer Gemeinde in der Krise zu engagieren. Gasser: «Wir müssen Leiter in der Reserve haben, die mehr können, als sie aktuell tun.» Um das zu erreichen, müsse ein Leiter nicht nur eine gute theologische, sondern auch praxiskompatible Ausbildung erhalten und eine lernbegierige Haltung bis ins Alter mitbringen. Er müsse daran interessiert sein, ständig seine Kompetenzen zu erweitern.

In einer Austauschrunde zeigte sich, dass die meisten Verbände inzwischen Programme für die Praxisausbildung und die Weiterbildung ihrer Führungskräfte haben. Diese sind aber meistens verbandsintern organisiert. Und sie sind selten darauf angelegt, den Leitenden eine breite Kompetenzbasis zu vermitteln, die den ganzen Lebenslauf umfasst.

Learning Groups

Gasser stellte daher auch die Idee von Lerngruppen vor mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Gemeinden und Verbänden, wobei sich eine gesunde Konkurrenz über die Verbandsgrenzen hinaus entwickeln könne. Gasser betonte dazu: «Konkurrenz ist gut in der Evangelisation, bei der Nachwuchsförderung aber ist sie schädlich.»

In der Diskussion berichtete Johannes Wirth, Leiter der GvC-Bewegung, über seine persönlichen Erfahrungen in einer Learning Group zusammen mit andern Führungspersonen. Er hat dazu auch Erfahrungen in England gesammelt, wo die Zusammenkünfte mit Gruppenarbeiten, Gesprächen und Coaching ergänzt werden. Wirth möchte das Modell auch in der Schweiz umsetzen.

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Datum: 21.09.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / idea Spektrum

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