Kein Vertrauen in Werbern
Unternehmens-Ethik als blosses Marketing?
Immer mehr Konsumenten vertrauen dem ethischen Engagement der Unternehmen nicht mehr. Diese seien nichts weiter als Teil der Marketing-Agenda, so die weit verbreitete Meinung. Dies hat eine Untersuchung des Chartered Institute of Marketing in Grossbritannien ergeben. Nur noch drei Prozent der Kunden vertrauen Werbe-Unternehmen.
Diese werden bei der Vertrauensfrage nur noch von Gebrauchtwagen-Händlern geschlagen, denen Konsumenten noch weniger vertrauen. Unternehmen müssten ein moralisches Gerüst etablieren, fordert die CIM. Coca-Cola, Nike, Tesco, Nestle und The Body Shop würden ethische Ansprüche zwar erheben, diese jedoch nicht leben.
Das Institut glaubt an eine Form der Ethik, die zur Vertuschung anderer Aktivitäten missbraucht werden kann und oftmals dazu benutzt wird. Soziale Verantwortung und Fair Trade würden immer mehr durch Marketingverantwortliche vereinnahmt werden. Grosse Konzerne würden zusätzlich durch solche Initiativen versuchen, einen Profit daraus zu schlagen. Modeunternehmen wie Marks & Spencer und Hennes & Mauritz werden vom CIM aufgrund der klar definierten Ethik-Standards jedoch gelobt. Gerade H&M sei ein Vorzeige-Unternehmen, weil die eigene Unternehmenspolitik in der Öffentlichkeit nicht explizit promotet werde.
Konsumenten verlangen laut CIM jedoch nach einer gezielten Informationspolitik seitens der Unternehmen. 44 Prozent aller jener Menschen im höheren Einkommenssegment sind der Meinung, dass Firmen ihre Konsumenten ausbilden sollten. Nur zehn Prozent der Befragten wollen dies nicht und 55 Prozent haben keine Meinung zu diesem Thema.
Quelle: pte