Europa am Scheideweg
Grüne Wirtschaft erfordert langfristiges Denken
«Wenn man wirklich eine grüne Wirtschaft erreichen will, muss man langfristig denken», sagt Peter Wolff, Leiter der Abteilung Weltwirtschaft und Entwicklungsfinanzierung am Institut für Entwicklungspolitik.
Da Europa keine Insel ist, so Wolff weiter, finde auch in den Schwellenländern nachhaltige Entwicklung statt. «Trotz der Finanzkrise investieren unsere Kunden in grüne Technologien», unterstreicht Kersten-Karl Barth, Chef der Corporate Sustainability bei Siemens.
Nachhaltige Technologien sieht Branchenkenner Barth als lohnende Gelegenheit für Investoren. «Es ist ein knallharter globaler Wettbewerb», weiss Barth. Auch Investionen in grüne Technologien müssen sich ökonomisch lohnen. Für deutsche Investoren sei das Geld kaum ein Problem. Die Technologien seien schliesslich ausgereift und erprobt. «Die Investionssicherheit ist häufig das grosse Problem», erklärt Barth.
Risiko richtig einschätzen
Um die passenden Rahmenbedingungen zu setzen, sollten auch die richtien Anreize gesetzt werden, fordert Wolff. Ausserdem hätten die Investoren in der Finanzkrise gelernt, dass Risikoabschätzungen auch völlig falsch sein könnten. Die Risiken in den Entwicklungsländern seien systematisch überschätzt worden. Aber eine Solaranlage, die deutsche Investoren finanzieren, müsse nicht unbedingt in Deutschland stehen. «Wir müssen ohnehin zu internationalen Vereinbarungen kommen», plädiert Wolff.
Quelle: pte