«King’s Kurry»

Gastronomie nach christlichen Prinzipien

Er hat einen indischen Vater und eine englische Mutter: der Theologe, Bankkaufmann und Gastronomieunternehmer Ranjeet Guptara. Anfang April hat der 31-Jährige das 10. Lokal der Restaurant-Kette King’s Kurry eröffnet.

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King’s Kurry-Gründer Ranjeet Guptara (links) mit seinem General Manager Faisal Khan im 10. King’s Kurry.
Das neue, trendige Lokal steht in der Langstrasse 213, nahe beim Zürcher Limmatplatz. Das indische Spezialitätenrestaurant wirkt wie die übrigen sechs Lokale in Zürich sowie die Restaurants in Luzern und Basel (Zentrum Stücki) herrscht ein äusserst gepflegtes Ambiente

Der Chef, der den idea Korrespondenten 2006 im ersten King’s Kurry in Zürich-Wiedikon empfangen hatte, empfängt ihn jetzt in der oberen Etage des zweistöckigen Lokals beim Limmatplatz, zusammen mit seinem «General-Manager» Faisal Khan. Der in Indien auf Universitätsstufe ausgebildete Hotelfachmann indischer Abstammung teilt auch die christliche Philosophie der King’s Kurry-Kette.

Dann ging es plötzlich schnell

Der Aufbau der Restaurantkette, die 2002 mit der Gründung einer AG begann und noch lange nicht abgeschlossen sein soll, habe viel Arbeit und Schweiss gekostet, räumt Guptara ein. Der Start im Jahr 2002 sei nicht einfach gewesen, doch plötzlich sei die Sache in Fahrt gekommen, bilanziert der Sohn des bekannten Wirtschaftsprofessors und Unternehmers Prabhu Guptara. 2006 konnte ein Take Away eröffnet werden. 2007 dann ging es ziemlich schnell – im 3 - 4 Monate-Rhythmus – bis zum aktuellen 10. Lokal beim Limmatplatz. Das sei nur dank starker Partner möglich gewesen, betont Guptara. Die Mehrheit der Lokale wird von Franchise-Nehmern geführt. Einer von Ihnen hat in Zürich selbst ein weiteres Lokal eröffnet. Guptara denkt schon an King’s Kurrys in ganz Europa. «Celebrating Indian Food», lautet das feierliche Firmenmotto.

Man habe in den letzten Jahren intensiv in die Qualität und die Marke investiert, betont der Jungunternehmer. Nicht nur die Qualität der Küche muss höchsten Ansprüchen genügen, auch bei der Ausstattung des Lokals und dem Service überlässt er nichts dem Zufall. Er legt Wert auf ein starkes Team, das nicht nur gute Arbeit leistet, sondern auch zu 60% Mitarbeitende integriert, die einen beruflichen Neustart versuchen: Behinderte, Flüchtlinge, Ausgesteuerte!

Spitzenköche aus Indien und Europa

Eine Hindernis für das Wachstum war vorerst – wegen der restriktiven Haltung der Immigrationsbehörden – die Rekrutierung von indischen Spitzenköchen. Seit der Realisierung des Schengen-Raums sei dies einfacher geworden, erklärt Guptaras General Manager Faisal Khan. Seit dem Freizügigkeitsabkommen mit der EU 2009 können jedoch indische Spitzenköche auch aus europäischen Ländern angestellt werden; sie kommen aus Holland, Österreich, Italien und Spanien. Der Vorteil: «Diese Leute können nicht nur gut kochen, sondern sie sind schon in die europäische Kultur integriert!» – Und auch «in unsere Teamkultur» besser integrierbar, ergänzt der King’s Kurry Geschäftsführer für die Region Zürich.

Dem sympathischen Inder, der auch die Kauf-Verhandlungen für das 10. Lokal geführt hat, ist die Teamarbeit ist sehr wichtig. Es gelte ja, auch schwächere Leute zu integrieren und trotzdem eine hohe Qualität zu garantieren. «Wir geniessen die Arbeit!», betont er. Die Folge: King’s Kurry muss selten Leute suchen. «Sie kommen und fragen, ob sie bei uns arbeiten dürfen!», verrät Khan. «Wir anerkennen ihre Stärken und unterstützen sie dort, wo sie noch Schwächen haben!» Und der Chef nimmt auch Rücksicht auf familiäre Bedürfnisse einer ledigen Mutter. Ein Mitarbeiter sei im King’s Kurry vom Tellerwäscher zum Chef eines Lokals aufgestiegen, erklärt er stolz. «Jemand wollte sogar bezahlen, damit er bei uns arbeiten darf!», verrät er mit einem Augenzwinkern.

Die Integration der «Geringsten»

Die Anstellung beruflicher Randsiedler bedeutet für Guptara eine direkte Anwendung der Zusage Jesu: «Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, habt ihr mir getan!» – «Der Businessplan war wichtig!», betont Guptara. Aber er geht ihm auchum  das christliche Profil des Unternehmens. Er hat dazu die «BRICS» erarbeitet, die geistlichen Prinzipien in den Betrieben. «Welchen Beitrag können wir persönlich zum christlichen Zeugnis in diesem Land beitragen», fragte sich Guptara. «Und welchen Beitrag können wir dazu als Unternehmung leisten?»

Sein Leitspruch lautet: «Im King’s Kurry versuchen wir, Gott zu lieben, und unseren Nächsten wie uns selbst». Das sollen die Gäste spüren. Und es bestimmt auch die Mitarbeitergespräche, «wo wir deutlich machen, dass wir selbst auf die Gnade Gottes angewiesen sind», so der Chef. «Daher können wir bei Fehlverhalten auch eine zweite Chance geben». Damit verzichte er nicht auf gute Leistung. Die Kasse muss am Abend stimmen. «Man muss auch der Versuchung entgegenwirken», betont Guptara. Die «BRICS» fassen die Firmenphilosophie zusammen und ermutigen die Mitarbeitenden, in jedem Bereich aus dem Glauben heraus gut zu handeln. «Wir gehen davon aus, dass jeder Mitarbeiter dem Bild Gottes entspricht. Jedem Gast, der zu uns kommt, sei es die Miss Schweiz oder ein unscheinbarer Mensch, soll bei uns die Liebe Gottes spüren», resümiert der zielstrebige Jungunternehmer.

Webseite:
King's Kurry im Internet


Autor: Fritz Imhof
Quelle: idea Schweiz

Anhänge
Die BRICS (38.64 KB)

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